Bullshit entdecken und widerlegen

Begonnen von Kopinski, 27.08.2023, 12:57

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Kopinski

Webfundstück:
Leider ist es häufig so, daß...

 
ZitatThe amount of energy necessary to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.

... und wie oft wird man im Alltag in Gesprächen oder Meetings mit Bullshit konfrontiert, kann aber spontan nicht wirklich fundiert antworten und überlässt dann Quacksalbern das Feld und ärgert sich im Nachhinein darüber.

Hier der Versuch, allgemeinen IT-Bullshit als solchen zu erkennen und und mit Argumenten zu widerlegen. Inspiration hinter dieser Idee sind die Vorträge von Carl T. Bergstrom and Jevin West mit Ihren Vorträgen an der University Washington.


Bullshit #1:

Experten, Vereine, Unternehmen werben mit Ihren Kenntnissen in Sachen IT Security, Privacy und Datenschutz, wie toll und sicher diese doch sind.

Gegenmaßnahmen:

- Deren Websites mit Tools wie Webbkoll, Mozilla Observatory, SSL Labs & Co untersuchen. Kommen einschlägige Tracker, Google & Social Media zum Einsatz?
- Schauen ob diese signierte oder verschlüsselte Emails benutzen. Unter Kontakt oder im Impressum sollte zumindest ein Hinweis stehen, ob und wie auch verschlüsselt kommuniziert werden kann.

Diese mit den Ergebnissen konfrontieren und gezielt nachfragen, warum diese das so machen.


Bullshit #2:

Marketing- und Werbemenschen aber auch Unternehmen rühmen sich immer mit Unique Visitors, Conversions oder einer nebuläsen "Sichtbarkeit" in den Medien. Wie erfolgreich eine Website oder Maßnahme doch ist und daß es deren Verdienst, Tool oder Dienstleistung sei, die dafür stehen würde. Als Beleg bekommt man meist einen Chart zu sehen, wo auf der X-Achse die Zeit und auf der Y-Hochachse sowas wie Hits, Unique Visitors, Conversions, Verkäufe oder sonstiger Gaggelfax stehen.

Gegenmaßnahmen:

- Fragen, unter welchen Umständen so ein Chart auch ins Negative zeigen kann. Geht das überhaupt? Ein Chart über die Zeit mit der Anzahl (=Summe) aller Unique Visitors für eine Website, Kampagne oder Maßnahme kann immer nur steigend sein. Bestes Beispiel: Tim Cook
- Fragen, woher das Datenmaterial kommt. Sind Links oder Quellen angegeben, diesen folgen und anschauen. Ist überhaupt der Kontext gegeben? Wurden z.B. Zahlen aus der USA einfach auf Deutschland übernommen? Ist hinter den Links nichts zu finden? Sofort nachfragen, warum nicht?
- Ist das Datenmaterial aktuell? Viele Werber zeigen z.B. zu Social Media nur Zahlen bis zum Jahr 2016. Warum? Ist da was besonders passiert? Ja! Ab 2016 kamen Cambridge Analytica, Brexit und Trump. Kann es sein, daß die präsentierten Zahlen heute etwas ganz anderes sagen?
- Wenn mit einem solchen Chart etwas bewiesen werden soll, fragen ob es auch andere Indikatoren gibt. Ein angeblicher Durchbruch oder riesenhafter Erfolg sollte sich sich doch auch in anderen Indikatoren zu erkennen geben. Wenn eine Werbeagentur z.B. mit irren Zuwächsen für ein Produkt wirbt, wie sieht es dann mit den tatsächlichen Umsätzen im gleichen Zeitraum aus?

Am besten während eines solchen Vortrages unterbrechen und mit diesen Fragen konfrontieren. Last but not least: Einfach den Taschenrechner zücken und stichpunktartig nachrechnen, was da so einem gezeigt wird.

Bullshit #3

In Präsentationen und Verkaufsgesprächen wird häufig mit neuartigen, wohlklingenden Bezeichnungen gearbeitet. Beispiel: "Mit unserer Progressive Web-App können sie dies und das". Das ist nichts anders als der Versuch einen Zuhörer auf unbekanntes Terrain zu locken und ihn dort mit einer vermeintlichen Überlegenheit zu schlagen. Sun Tzu lässt grüßen!

Gegenmaßnahmen:

- Sofort unterbrechen und um eine Begriffsdefiniton bitten, auf die man sich einigen kann und die jeder (auch der GF!) versteht.
- Verlangen, daß ab sofort im weiteren Gespräch/ Präsentation dieser gemeinsam festgelegter Begriff zu benutzen ist. Ziel ist es, Chancengleichheit wieder herzustellen. Der Vortragende darf durch sein Bullshit-Buzzword keinen Vorteil haben.
- Bei Verstößen erneut sofort unterbrechen. Bei anhaltender Renitenz mit dem Abbruch des Meetings drohen und den Vortragenden bitten, sich neu vorzubereiten.

Bei gezielter Nachfrage stellten sich die sog. progressive Web-Apps als stinknormale Webseiten heraus, die in einer Chromium Runtime abliefen. Die Frage, warum man keine nativen Clients hat, konnte der Mensch nicht beantworten. Die Frage, warum man die Website - wenn es schon eine Website ist - nicht im normalen Browser öffnen kann, konnte der Mensch auch nicht beantworten. Auf die finale Frage, was daran nun "progressive" sein soll, naja... die Antwort könnt Ihr Euch wohl denken...


Bullshit #4

Priming nennt der Verhaltensforscher das Manipulieren von Menschen mit dem Ziel diese zu einem späteren, erwünschten Verhalten oder einer Denkweise zu bringen. Das zu entdecken kann mitunter schwer sein, da es meist unbemerkt erfolgt. Ein schönes Beispiel aus eigener Erfahrung: Verkaufs-Roadshows.

Wenn zum Beispiel die Telekom in das Dortmunder Westfalenstadion (Signal Iduna Park) inkl. Stadionführung einlädt und dort die Sportlichkeit und Dynamik im Spielgeschehen hevorhebt auch ohne nur einmal das Wörtchen "schnell" zu erwähnen, so wird keiner der Besucher bei den anschliessenden Vorträgen und Präsentationen auf die Idee kommen von langsamen Netzen zu sprechen. Es sei denn unter den Teilnehmern sitzt so ein Depp wie ich, dem die vielen unerschlossenen oder "DSL-light only" Gebiete im Sauer- und Siegerland nur zu gut bekannt sind oder der aus Erfahrung weiß, was ein tagelanger Telefonie- und Internetausfall für Unternehmen ohne eigene Infrastruktur bedeutet.

Gegenmaßnahmen:

- Auf Entscheidungen und konkrete Absprachen in solchen inszenierten Umgebungen verzichten.
- Roadshows, Business-Frühstücks oder Hausmessen meiden oder wenn nicht möglich, auf die Rahmenprogramme verzichten und in der Zeit lieber was anderes tun.
n

Bullshit #5

Anker zu setzen ist die fortgeschrittene Form des Primings. Daniel Kahneman beschreibt das in seinem Buch "Schnelles Denken, langsames Denken" sehr schön anhand eines Experiments:

Ein Glücksrad mit Zahlenwerten zwischen 0 und 100 wurde so mit Magneten manipuliert, daß es meist die Wert 10 und 65 anzeigte. Er forderte eine Gruppe von Studenten auf, sich die erdrehten Zahlen aufzuschreiben, bei denen das Rad stehen blieb. Dann wurden zwei Fragen gestellt: "Ist der Prozentsatz afrikanischer Staaten in der UNO größer oder kleiner als die Zahl, die Sie gerade aufgeschrieben haben?"

Das Drehen eines Glücksrades kann keine Erkenntnis oder Information zur Beantwortung dieser Frage liefern. Die Teilnehmer hätten die Zahlen ignorieren müssen. In Wirklichkeit lag eine statistisch signifikante Menge aller Antworten um die beiden Werte 10% und 65% herum. Dieses Phönomen nennt sich Anker-Effekt.

Die Liste von Anker-Effekten in der Werbung ist schier endlos. Ein Produkt z.B. mit einem hohem Preis, wird automatisch als wertvoller eingeschätzt, als mit einem niedrigen Preis. Wer in Preisverhandlungen mit einem unverschämten Gebot vorprischt, hat einen Anker gesetzt, um den es sich nachher dreht.

Ein Grund warum Menschen für Anker empfänglich sind ist Unkenntnis. Jemand, der nicht weiß, wie ein Produkt entwickelt, hergestellt oder angewendet wird, tendiert immer zu den gesetzten Ankern, die ihm freudlicherweise als Hilfestellung angeboten werden. Ein weiterer Grund kann auch Erschöpfung, Faulheit oder Druck/Zeitnot sein.

Gegenmaßnahmen:
- Löst ein beworbenes Produkt oder eine Lösung tatsächlich das eigentlche Problem?
- Ockhams Rasiermesser gleich alle vorherigen Informationen, Suggestionen und Anker-Effekte ausblenden und sich fragen, wie man den Wert und Nutzen eines Produktes selbst messen kann.
- Ein zu kaufendes Objekt nach Möglichkeit unter diesen zuvor definierten Bedingungen wie ein Wissenschaftler testen. Sich selbst die notwendige Kenntnis aneignen und auch ruhig z.B. mit einer Stoppuhr messen, wie lange ein Vorgang mit bestimmten Software dauert.
- In Verhandlungen versuchen immer die Initiaive zu ergreifen und mit einem durchaus auch unverschämten "Anker" beginnen.
- Ist man in Verhandlungen der Zweite, der von einem solchen unverschämten Anker überrannt wurde, drohen das Gespräch umgehend abzubrechen und auf kein Feilschen eingehen zu wollen.


Bullshit #6

Als Unternehmer, Manager, Vertriebsleiter oder ähnliches steht Ihr vor der Herausforderung einen Erfolg auszuweisen, obwohl der Markt oder die Substanz alles andere als gut aussehen und einen solchen nicht hergeben. Wie schafft man dieses trotzdem? Ganz einfach! Durch Manipulation der Mittelwerte!

Der Humorist und Entertainer Will Rogers hat einmal gesagt: ,,Wenn die Einwohner von Oklahoma nach Californien umziehen heben diese die durchschnittliche Intelligenz von beiden Staaten an". Dieses Prinzip machen wir uns zu Nutze. Die Mathematik dahinter:

Menge O aus den Zahlen 5,6,7,8,9 bilden den Mittelwert 7
Menge C aus den Zahlen 1,2,3,4,5 den Mittelwert 3

Wenn nun die Zahl 5 von O nach C wandert steigt der Mittelwert in O auf 7,5 und in C auf 3,3.
Es wurde kein Deut mehr verkauft oder produziert aber Ihr fahrt trotzdem einen satten Erfolg ein!

Bravo, sehr gut gemacht!

Wie erkennt man solche Will-Rogers Phänomene?

- Wenn mit Mittelwerten gearbeitet wird, schaut Euch diese genau an. Werden stets die gleichen Kriterien oder Gruppen verwendet, die z.B. auch im Vorjahr galten?
- Wurden oder werden Unternehmensteile, Abteilungen oder Teams laufend neu gemischt?
- Wechselt plötzlich ein HR seine Bewertungen von Team- auf Einzelleistungen?
- Wächst (oder fällt) etwas entgegen dem allgemeinen Markttrend?

Kopinski

Bullshit #7

Wenn etwas als Fakt dargestellt wird, was es nicht ist (oder noch nicht ist).

Sehr gut sichtbar wird das in diesem Heise-Gastartikel. Thema ist eine Native File System API im Webbrowser.

Betrachten wir diesen Absatz:

ZitatModerne Webschnittstellen werden so entworfen, dass sie grundsätzlich plattformübergreifend verwendbar sind. Entwickler müssen also nicht das Betriebssystem prüfen und davon abhängig verschiedene Implementierungen ansprechen, sondern verwenden immer dieselbe API. Das gilt auch für die Native File System API. Spezifiziert wird sie bei der Web Incubator Community Group (WICG) des W3C.
Stilistisch macht der Autor das schon clever. Durch den Vergleich (im Text macht er dieses mehrfach) zu "modernen Webschnittstellen" (was immer der Autor für modern erachtet) zieht er die gegenständliche API auf das gleiche Podest. Dabei vermittelt er stillschweigend zwei Grundannahmen. Erstens: Es handelt sich um eine fertige und etablierte API (was diese nicht ist) und zweitens, diese sei "modern" (ActiveX lässt grüßen). Mit dem finalen Satz "Spezifiziert wird sie bei der Web Incubator Community Group (WICG) des W3C." untermauert er in diesem Kontext den Anspruch, daß diese API sogar ein Web Standard sei oder bald wird.

Nichts von alledem stimmt. Es ist Bullshit par excellence!


Zitat"It is not a W3C Standard nor is it on the W3C Standards Track."
(Quelle).

Gegenmaßnahmen:

- Was wird verglichen? Vorsicht bei Vergleichen zwischen existierenden und nicht existierenden Dingen.
- Die (ungenannten) Grundannahmen bei solchen Vergleichen identifizieren.
- Geht es einem wirklich um einen inhaltlichen Vergleich (z.B. von Features) oder steht das "auf die gleiche Stufe" wollen im Vordergrund?


Bullshit #8

Phrasen und Handlungen zum Verdecken von Bullshit

Wenn jemand Bullshit erzählt und z.B. ein längst totgeglaubtes Projekt weiter betreiben oder von einer längst widerlegten Entscheidung immer noch nicht abrücken will, kann man dieses sehr schön an nachfolgenden Phrasen erkennen. Der Einfachheit halber gehen wir vom Sachverhalt aus, ein totes Pferd reiten zu wollen. Etwas was selbsterklärend ist und ein normal intelligenter Mensch nicht macht. Ich bin mir sicher, daß die eine oder andere Phrase bekannt ist:

  Schwarmdummheit (unteres Management, Abteilungsleiter)
    Wir besorgen eine stärkere Peitsche (typisches Quote von Schwarmdummen nach der Definiton von Gunter Dueck. Immer wenn die Lösung "Mehr vom Gleichen" lautet sollte man hellhörig werden). Trifft auch auf Quotes wie "Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen." oder "Wir zurren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden." oder "Wir kaufen besseres Futter (zusätzliche Mittel) ein, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen."
    Der Ignorant (der Chef)
    So haben wir das Pferd doch immer geritten. (Der Voll-Ignorant der auch kene Lust hat sich thematisch damit zu beschäftigen). Trifft auch auf Quotes wie "Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten." oder "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte." oder "Wetten, dass das Vieh nur simuliert!"
  Die Saboteure (opportunistische Kollegen)
    Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren (Hier beginnt es subversiv zu werden. Da hat jemand wohl das US Field Manual für Saboteure gelesen oder will sich noch nicht mit den Realitäten abgeben. Der Bullshit bleibt). In die gleiche Richtung gehen auch Quotes wie "Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben." oder "Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet." oder "Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden" oder "Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde."
    Marketing-Fuzzis oder Betrüger (die Kreativen)
    Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist (ich bin mir nicht sicher, was schlimmer ist. Zu erkennen, daß man falsch liegt oder zu wissen, daß man falsch ist, es aber bewusst für andere verdrehen zu wollen.) Passende weitere Quotes: "Wir überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde" oder "Wir lassen das Pferd schnellstens zertifizieren" oder "Wir stellen fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklären dies zum Normalzustand!" oder "Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag." oder "Wir stellen das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines."

Es gibt da ein sehr schönes Buch "Mit Ignoranten sprechen" , das die Tricks und Killerphrasen von Ignoranten und "Bullshit-Klopfern" messerscharf seziert. Doch es stellt auch eindrucksvoll klar, daß zu den Ignoranten letztendlich auch jene zu zählen sind, die nicht in der Lage sind sich auf das Niveau und die Situation des anderen zu begeben. Der analytisch-wissenschaftlich denkende Mensch, der rational und Pro- und Contra abwägend in verschachtelten Sätzen versucht seinen Punkt zu machen, hat gegenüber einem "grob strukturierten" Menschen, der einfach nur "Falsch" oder "Das stimmt nicht" antwortet keine Chance, wenn kein Fachpublikum angesprochen wird. High Talk und Basic Talk sind nichts anderes wie zwei Ebenen, auf denen sich der Nicht-Ignorant gleichermaßen bewegen sollte.


Bullshit #9

Kriegsrhetorik

Aus einem mir unerklärlichen Grund schwenken manche immer gleich auf martialische Kriegsrhetorik wenn Überzeugungsarbeit für etwas oder gegen etwas geleistet werden soll. Da sollen Linien überschritten, Stellungen gehalten oder Hindernisse durchbrochen werden. Mit Dauerfeuer sind strategisch wichtige oder umkämpfte Gebiete zu erobern, auch wenn es sich nur um ,,Sach-Gebiete" handelt. Und die Deutungshoheit von etwas muß bis zum letzten Mann gegen feindliches Störfeuer gehalten werden. Der Gegner macht es einem nicht leicht und so manches Minenfeld wird hohe Verluste kosten, Kolletaralschäden inbegriffen. Und kämpft der Gegner sowieso nicht unehrenhaft? Setzt er nicht so Mittel wie U-Boote und Spione in den eigenen Reihen ein. Dabei will doch niemand einen Krieg aber wenn dieser einem aufgezwungen wird...

Je dünner eine Faktenlage, desto eher die Wahrscheinlichkeit, daß jemand sich einer Kriegsrhetorik zur Durchsetzung von Interessen hingibt. Wesensmerkmale sind Trennung und Spaltung. Das ,,Wir" gegen ,,Die". ,,Gut" gegen ,,Böse". Eine Reduktion komplexer Sachverhalte auf ein Schwarz oder Weiß bei gleichzeitiger Überhöhung der (heiligen) Mission und Dämonisierung des vermeintlichen Gegners. Wer gegen einen ist, wird automatisch zum Feind. Grauschattierungen oder neutrale Positionen werden nicht toleriert. Abweichler aus den eigenen Reihen ausgeschlossen - schon wieder eine Kriegsrhetorik.

Die Historikerin Anne Morelli hat in Ihrem Buch ,,Die 10 Prinzipien von Kriegspropaganda" diese sehr schön zusammengefasst.

Gegenmaßnahmen:

- Die angewendete Kriegsrhetorik offen benennen und als falsche Reduktion eines komplexen Sachverhaltes bloß stellen.
- Sich nicht auf diese Ebene der Gesprächsführung und Argumentationslogik einlassen oder Begrifflichkeiten übernehmen. Bei Fortsetzung ein Gespräch abbrechen oder mit Gesprächsabbruch drohen.
- Die Widersprüche dieser Schwarz-Weiß Denke offenlegen und Grauschattierungen benennen.
- Immer bedenken, daß es meist nicht darum geht, den Kriegstreiber selbst zur Besinnung zu bringen (die sind meist unbelehrbar) sondern die mitanwesenden Zuhörer in einem Meeting oder Plenum.

Bullshit #10

Inversionsfehler

Ein Inversionsfehler beschreibt die Fehlübertragung von Ursachen und Wirkungen bei einem logischen Problem. Wenn jemand zum Beispiel behauptet, anlasslose Massenüberwachung sei etwas gutes und er/sie habe nichts zu verbergen dann wird zugleich auch behauptet, daß alles was im Privaten und Verborgenen passiert schlecht oder kriminell sei.

Ein weiteres Beispiel für Inversionsfehler:


ZitatAlle Bayern sind Menschen. Wer kein Bayer ist, ist kein Mensch.


Kindern in der Grundschule versucht man beim Erlernen von Zahlen den Inversionsfehler abzugewöhnen, der durch unsere umgedrehte Schreib- und Sprechweise von mehrstelligen Zahlen entsteht. Anstelle der gesprochenen "drei-zehn" schreiben wir 13 also "eins-drei".

Gegenmaßnahmen:

- Die implizierten Fehlannahmen erkennen und die- oder denjenigen persönlich konfrontieren. Nicht auf der abstrakten logischen Ebene bleiben. Wer nichts zu verbergen habe, kann einem an Ort und Stelle auch sofort das Smartphone zur Einsicht überlassen und braucht auch keine geheime Wahlen oder Toilettentüren.
- Auf DIskussionen, die aufgrund solcher Inversions- oder Rückschlußfehler entstehen gar nicht erst einlassen.
- wie beim Bullshit #9 immer bedenken, daß in Diskussionen es selten darum geht, den Gegenüber zur Besinnung zu bringen. Zielgruppe sind die mitanwesenden Zuhörer in einem Meeting oder Plenum.


Ergänzung:
Ich denke, dass mit dem "Ich habe nichts zu verbergen" etwas konkreteres gemeint ist, als dass der Satz tatsächlich pauschal zu verstehen sein sollte.
Damit wollte man eigentlich sagen, dass man nicht kriminell ist. Eine andere Aussage die das etwas treffsicherer rüberbringt ist "Ich mache nichts verbotenes".
Trotzdem sind die Aussagen zu kurz gefasst und gedacht.

Bullshit #11:

Anwendung von falsche Basisraten

Bullshit-Erzähler spielen häufig mit Fehlannahmen oder falschen Basisraten (engl. base rates). Ein Beispiel:

Eine Krankheit betrifft zu 75% Homosexuelle und zu 25% Heterosexuelle. Eine Person mit genau dieser Krankheit wird einem vorgestellt, die man zuvor noch nie gesehen oder kennengelernt hat. Was sagt diese Krankheit nun über diese Person aus, wenn man sonst keine weitere Informationen vorliegen hat? Die meisten werden denken, daß diese Person wohl eher wahrscheinlich homosexuell ist, richtig?

Genau Falsch! Denn schaut man sich das Verhältnis homosexueller Menschen in Relation zur Gesamtbevölkerung an, so lässt sich grob schätzen, daß dies nur ca. 10% sind. Wir müssen hier nicht exakt sein, es können auch meinetwegen 25% sein. Am Ergebnis wird es nichts ändern solange die Menge < 50% bleibt, was mit untrüglicher Wahrscheinlichkeit sehr anzunehmen ist.

Gehen wir von einer Menge von 100 zufällig aus der Gesamtbevölkerung ausgesuchten Menschen aus, von denen demnach 10% = 10 Menschen homosexuell und 90% = 90 heterosexuell orientiert sind. Wenn von diesen 10 nur 3 Menschen diese besagte Krankheit haben bedeutet das im Umkehrschluß, daß bei der eingangs erwähnten 25% Wahrscheinlichkeit, 9 Heterosexuelle ebenfalls diese Krankheit haben können. Von 100 Menschen hätten demnach 12 insgesamt diese Krankheit.

Die Wahrscheinlichkeit, daß in diesem Gedankenexperiment einem ein heterosexueller Mensch vorgestellt wird liegt demnach 3-mal höher nämlich 9 zu 3 als die Wahrscheinlichkeit, daß dieser einer oder eine homosexuell ist.

Solche Gedankenexperimente sind immer sehr ernüchternd wenn diese auf angenommene Kriminalitätsraten oder irgendwelchen dumpfen AfD-Aussagen zu Ausländern angewendet werden.


Gegenmaßnahmen:

- Wie erkennt man solche falsche Basisraten? Eine Basisrate zu hinterfragen ist manchmal schwierig, da diese mitunter sogar stimmen kann. Wo meistens der Fehler liegt ist die Übertragung auf eine bestimmte Aussage oder einen Sachverhalt.

- nach Faktoren oder Erklärungsmustern suchen, die ebenfalls zutreffen können, ggf. auf weiter gefasster Ebene normalisieren.
- Stehen den generischen Annahmen einer Basisrate klare spezifische Informationen eines Sachverhaltes entgegen? Beispiel: Wenn einem das eigene Kind sagt, daß der beste Freund keine Drogen nimmt, dann sollte man diese spezifische Aussage mehr Gewicht beimessen, als den möglichen eigenen Vorurteilen anhand Hautfarbe, Benehmen, Herkunft etc.
- Die Motivation hinterfragen, was ist der eigentliche Sinn und Zweck wenn mit einer Basisrate etwas bewiesen oder widerlegt werden soll.

Ergänzung:
Es ist eine Frage der Formulierung und Auslegung der relevanten These.

   
 
ZitatEine Krankheit betrifft zu 75% Homosexuelle und zu 25% Heterosexuelle.

Was heißt das?
Entgegen Deiner weiteren Argumentation heißt das nicht unbedingt,
"Die Krankheit betrifft 75 % aller Homosexuellen und 25 % aller Heterosexuellen",
sondern eher (und plausibler) daß
75 % der Erkrankten homosexuell sind und 25 % der Erkrankten heterosexuell sind.

 
ZitatEine Person mit genau dieser Krankheit wird einem vorgestellt, die man zuvor noch nie gesehen oder kennengelernt hat. Was sagt diese Krankheit nun über diese Person aus, wenn man sonst keine weitere Informationen vorliegen hat? Die meisten werden denken, daß diese Person wohl eher wahrscheinlich homosexuell ist, richtig?

Ja, wenn die zweite Auslegung der These angenommen wird.
Das wird allerdings meistens der Fall sein, wenn die Zahlen auch nur annähernd passen.
Ansonsten führte die These zu einer Pandemie, die größer sein müsste, als alle bisher aufgetreten zusammen

    Gehen wir von einer Menge von 100 zufällig aus der Gesamtbevölkerung ausgesuchten Menschen aus, von denen demnach 10% = 10 Menschen homosexuell und 90% = 90 heterosexuell orientiert sind.

Von "Wahrscheinlichkeit" war in der Formulierung der These nicht die Rede, sondern von harten Anteilen.
Wenn gegeben ist: 10 % aller Menschen sind homosexuell und 90 % sind heterosexuell.
Gleichzeitig werden alle Menschen als Basis genommen.
Also sind tatsächlich betroffen 75 % von 10 %, folglich 7,5 % aller Menschen als Homosexuelle.
Gleichzeitig 25 % von 90 % aller Menschen, folglich 22,5 % aller Menschen als Heterosexuelle.
Zusammen sind das 29,55 % aller Menschen!

Der gesunde Menschenverstand müsste einem daher eher die zweite Auslegung nahelegen.
Von allen Erkrankten (deren Anteil an der gesamten Menschheit hier gar nicht angegeben ist), sind drei Viertel homosexuell und ein Viertel heterosexuell. Wenn der vorgestellte Erkrankte sonst keine verwertbaren Merkmale hat, ist die Annahme, daß er mit einer Wahrscheinlichkeit von 3 zu 1 homosexuell ist, logisch.

 
ZitatDie Wahrscheinlichkeit, daß in diesem Gedankenexperiment einem ein heterosexueller Mensch vorgestellt wird liegt demnach 3-mal höher nämlich 9 zu 3 als die Wahrscheinlichkeit, daß dieser einer oder eine homosexuell ist.

Was radikalen Auslegungen vorgeworfen wird, sind Schlussfolgerungen, derzufolge zum Beispiel
bei zwei beliebigen vorgestellten Menschen, von denen einer homosexuell und der andere heterosexuell ist,
dem Homosexuellen automatisch mit einer dreifachen Wahrscheinlichkeit unterstellt wird, er sei betroffen,
während dem Heterosexuellen mit der dreifachen Wahrscheinlichkeit unterstellt wird, er sei nicht betroffen.


Bullshit #12

Gish Galopping

Diese Art der Gesprächs- und Beweisführung ist vermutlich die wohl gegenwärtigste. Sie begegnet uns täglich im Internet, in den Medien und ja auch im politischen Diskurs. Die drei Galleonsfiguren in der Politik sind unbestritten Trump, Putin und Johnson.

Gish-Galopping ist das ständige Verbreiten von wahren, halbwahren bzw. völlig falschen Sachverhalten. Dabei kommt es weniger auf die Qualität der Aussagen sondern ganz allein auf die Quantität und die Taktrate oder Geschwindigkeit an mit der diese in den Medien, in einer Diskussion oder im Business-Meeting ausgestoßen werden. Wie ein an einem vorbei galoppierender Reiter, der vor lauter Gischt kaum zu packen ist. Versucht man es doch, wirkt das auf andere meist unbeholfen. Als ob man der Sache nicht gewachsen sei. Mit viel Energieeinsatz und meist aus der Defensive heraus kann gegen einen längst weiter galoppierten, beweglichen Gegner nicht gewonnen werden. Am Ende glänzt dieser und kommt aus solchen Diskursen noch souveräner und gestärker heraus.

Gegenmaßnahmen

- Die Strategie des Gish-Galoppings offen benennen. Direktes Auffordern "Anzuhalten" und bei einen Punkt zu bleiben. Kann oder will der Gegenüber das nicht und versucht weiter zu galoppieren, das Gespräch sofort abbrechen.
- Sofern möglich ein Gespräch in einen formalen Rahmen bringen. Das kann zum Beispiel anhand eines Protokolls erfolgen, feste Frage-Antwort Strukturen oder ein striktes Abarbeiten einer Agenda mit Tagesordnungspunkten. Bei einem bekannten Gish-Galopper immer vor einem Meeting nach einer Agenda fragen. Manchmal schaffen das auch moderierte Runden wenn der Moderator gut ist.
- Sich nie versuchen mit einem Gish-Galopper in einem offenen Meeting oder bei einer freien Rede zu messen. Ein Schweigen und stoisches Nichtreagieren kann manchmal einen Gish-Galopper aus dem Konzept bringen.
- Den Gish-Galopper mit einem gezielten Schlag genau in seine schwächste Stelle treffen und damit aus dem Sattel bringen - alles rhetorisch gemeint natürlich. Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Systemhaus hat einem großen Kunden das volle Programm angeboten. Sehr hohen Kosten - sagen wir jenseits der 75K. Es war sich seiner Sache sicher hatte aber nicht auf dem Schirm, daß der Kunde mich hinzugezogen hat. Dabei habe ich noch kürzlich bei einem anderen Kunden mit dem gleichen Systemhaus zu tun, wo es auf die gleiche Problemstellung ein deutlich günstigeres Angebot abgegeben hat, sagen wir 20K. Der Kunde war bei weitem weniger "lukrativ", kleiner und nicht so bekannt. In dem entscheidenden Meeting rückte das Systemhaus mit einem Aufgebot von 4 Leuten hinein, alles Chief-irgendwas, alle gegen einen. Es es ging los mit dem Gish-Galopping bis genau dem Zeitpunkt, wo ich die beiden Angebote, das 75K Angebot für Kunden A und das 20K für Kunden B mit den Leistungen und Zahlen klar deutlich sichtbar auf den Tisch legte.

Danke für die Inspiration:
Jakob Systems

Exciter

Interessante Themen bei :)

Merkwürdig finde ich die Verlinkung auf Jakob Systems - war nicht der Betreiber mal Moderator im alten Kuketz Forum, mit Hang zur klassischen Schwarz/Weiss Einteilung?

pluto

Zitat von: Exciter am 27.08.2023, 14:29Jakob Systems - war nicht der Betreiber mal Moderator im alten Kuketz Forum,
Das war thetomas, oder?

Exciter

pluto

Genau, und dieser User hat sich aufgrund seiner öffentlich getätigten Äußerungen für mich disqualifiziert - unabhängig von seiner fachlichen Expertise, die definitiv vorhanden ist

Lisema

Interessantes Thema, ja. Ich beschäftige mich damit auch seit lange. Leider wurde hier alles unter der Rubrik "Bullshit" gemischt. Es wird eigentlich von unterschiedlichen Strategien, kognitive Verzerrungen, Fehlschlüsse, Lügen usw. geredet. Man kann nicht alles auf gleiche Ebene betrachten und vor allen kann man nicht alles bekämpfen, weil wir alle Menschen verschiedene Strategien auch benutzen, manchmal die richtige aber einfach falsch eingesetzt. Wir alle leiden unter kognitiven Verzerrungen, verschiedene "falsche" Ideologien u. v. m.

In solche Listen und Vorschläge fehlt mir etwas ein. Es wir so präsentiert, als ob wir idealerweise die Strategie, Lüge oder was immer erkennen können. Dann machen wir X und erledigt. In der Tat ist fast nie so. Sogar wenn wir den "Bullshit" erkennen, muss sich fragen warum hier "Bullshit" erzählt wird. Der Gegenüber mangelt an Information? Warum? Will er uns lügen oder benutzen? usw. Und danach eine Entscheidung treffen.

Oft kann man gar nicht machen, weil der Gegenüber starr wie eine Wand agiert. Kann passieren, dass wir alles als "Bullshit" erkennen, aber wir brauchen das, weil es vielleicht eine halbe Lösung für unsere Problem ist. Faulheit spielt auch eine Rolle. :)

Die Welt da draußen ist kompliziert.

Bit

#6
Vielen Dank für dieses Werk, ein Werkzeugkasten des Datenschutzes.

Zitat von: Kopinski am 27.08.2023, 12:57Danke für die Inspiration: Jakob Systems
Korrekt, geistige Quellen zu nennen. Respekt verdient auch selbst Respekt.

Zitat von: Exciter am 27.08.2023, 14:29Moderator im alten Kuketz Forum
Moderator zum eigenen Zwecke, ja.

Zitat von: pluto am 27.08.2023, 15:07Das war thetomas, oder?
[MOD]: Ja und es ist hier nicht der Ort, mit ihm charakterlich abzurechnen. Bitte verwendet dazu PNs oder andere Kanäle!

Zitat von: Lisema am 27.08.2023, 17:36Sogar wenn wir den "Bullshit" erkennen, muss sich fragen warum hier "Bullshit" erzählt wird. Der Gegenüber mangelt an Information? Warum? Will er uns lügen oder benutzen? usw. Und danach eine Entscheidung treffen.

Muss man das? Wer es sich zur Aufgabe macht, es zu hinterfragen, mag daraus Gewinn ziehen, aber auch Mühe.
In der Gewohnheit ist die Mühe zu groß, darüber, warum jemand etwas so tut, wie er es tut, immer nachzusinnen.
Daher werden gerne einfache Antworten gefunden – die dann vielfach wieder fragwürdig sind.
Im Ganzen denke ich, es ist entscheidend, was am Ende herauskommt: Was bedeutet es konkret für uns?
Wenn ich eine Muffe lösen will und dafür eine Rohrzange nehme, wäre es auch unangemessen, erst Tage darüber zu philosophieren, warum sie sich gerade eignet und wie es dazu kam.

Daher einfach: Vielen Dank für die Werkzeuge!

Lisema

Zitat von: Bit am 27.08.2023, 18:09Muss man das? Wer es sich zur Aufgabe macht, es zu hinterfragen, mag daraus Gewinn ziehen, aber auch Mühe.

Im Grunde gebe ich Dir zu. Muss man nicht, natürlich. Wir sollten idealerweise ja.

Bullshit #4 zum Beispiel. Priming ist eigentlich weder gut noch schlecht. Es ist nur ein psychologisches Phänomen. Wenn wir handeln wie die Gegenmaßnahmen empfehlen, können wir etwas gutes verpassen. Bei Priming steckt nicht unbedingt etwas böses dahinter.

Bullshit #5, der Ankereffekt ist in der Tat etwas krasser und von daher hätten wir weniger Spielraum für Verhandlung. Es ist übrigens eine kognitive Verzerrung und keiner von uns ist befreit von solche Verzerrungen. Nicht nur den Effekt erkennen, sonder hinterfragen was der Andere eigentlich will, hilft für bessere Entscheidungen.

Mag auch sein dass ich verallgemeinern und hier geht nur um schnelle kontern?

pluto

Zitat von: pluto am 27.08.2023, 15:07
Zitat von: Exciter am 27.08.2023, 14:29Jakob Systems - war nicht der Betreiber mal Moderator im alten Kuketz Forum,
Das war thetomas, oder?
Falls das wen interessiert. TheTomas ist auf Mastodon vertreten: https://social.toot9.de/@TheTomas
Der Anturix ist für toot9.de verantwortlich. Alte Bekannte.  ;) 

duda

#9
Zitat von: pluto am 27.08.2023, 15:07Das war thetomas, oder?
Ja.

Zitat von: pluto am 16.01.2024, 09:51TheTomas ist auf Mastodon vertreten:
Und auf: https://blog.jakobs.systems/

clooney

pluto hat das einen Grund, dass du das in diesem Thread postest? ;D
Keine Termine. Und leicht Einen sitzen.

pluto

clooney ich weiß was du meinst. Lassen wir es gut sein.  ;)