Teuerer Spaß

Begonnen von Lisema, 22.01.2024, 13:58

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Lisema

Ich lese gerade eine Nachricht auf Spanisch:

Ein Junge aus Großbritannien mit indischen Wurzeln macht Spaß mit seinen Kollegen in einer privaten Chatgruppe. Am Flughafen schreibt er vor dem Abflug auf Snapchat:

'On my way to blow up the plane (I'm a member of the Taliban)'

Die Briten hören das ab und warnen die Spanier, die den Flug bis zur Landung auf Menorca mit einem Kampfjet begleiten.

Nun droht ihm eine saftige Strafe, denn die Spanier wollen die Kosten für den Flug mit einem Kampfjet zurück.

Wer war hier der erste, der alarmiert? Snapchat, der Telefonambieter, der londoner Flughafen? Im Auftrag des britischen Geheimdienst?

Bit

Das kann man (die Spanier) ja mal versuchen. Immerhin mussten sie auf die Warnung reagieren.

Ich würde das nicht zahlen.
Wer unberechtigt Nachrichten abhört, die nicht für ihn bestimmt sind und dann die falschen Schlüsse zieht, weil er den Kontext nicht kennt, ist schon selbst schuld. Typischer Fall von: Denkste.
Arbeitsverlust der Briten: Wenn die Spanier den Fehlalarm jemand berechnen wollen, dann den britischen Warnern.

In einer privaten Chatgruppe sollte man darauf vertrauen können, privat zu sein.
Toller Test.
Aber auf jeden Fall hat der Junge nun Ärger am Bein. Wie alt ist er eigentlich?

Lisema

Ah guck mal, man kann schnell die gleiche Meldung mit mehr Kontext auf Englisch finden. Er war 18 Jahre alt.

Und was ich wissen wollte:

ZitatA court in Madrid heard it was assumed the message triggered alarm bells after being picked up via Gatwick's Wi-Fi network.

Also, sie schauen sich alle Daten die durch die Wi-Fi läuft.

cane

Schönes Beispiel, warum man bei solchen Wi-Fi Hotspots immer ein VPN nutzen sollte (falls die Annahme stimmt).

Dann müsste allerdings auch Snapchat bei elementaren Sicherheitsanforderungen für Smartphone Apps massiv geschlampt haben.

duda

Die Frage, die ich mir im Zusammenhang mit dem Vorfall stelle:
Wie hätten die Spanier mit einem Kampfjet das Abfackeln der Passagiermaschine verhindern wollen? Vor dem geschilderten Hintergrund war und ist der Einsatz eines Kampfjets vollkommen sinnfrei. Für die übrigen Passagiere war es aber sicherlich ein großes Highlight.

Bit

Zitat von: duda am 23.01.2024, 03:15Einsatz eines Kampfjets vollkommen sinnfrei.

Ich nehme an, man wollte Eindruck machen und im Falle einer Eskalation den Jet zur Landung oder in unbewohntes Gebiet drängen.
So ein Kampfjet kann ja nicht nur schießen, sondern vor allem auch unabhängig beobachten.

ZitatFür die übrigen Passagiere war es aber sicherlich ein großes Highlight.

Ich denke, für die meisten war es eher beängstigend.
Ein Kampfjet am Boden bei einer Ausstellung ist ein Highlight. Ein Kampfjet in der Luft ist zumindest beunruhigend.

Lisema

In der Meldung auf Englisch steht 2 "F-18 fighter". Das ist in solchen Situationen normal.

duda du gehst davon aus, dass sie die Abfackeln der Passagiermaschine verhindern wollten oder konnten. ;) Die erste Aufgabe des Piloten ist das Beobachten und die letzte ist das Flugzeug selber abfackkeln. Dazwischen gibt es einige Optionen.

Was ich mich jetzt frage, wie die Entscheidungsträger Entscheidungen treffen? Ich kann mir in dieser Situation nichts Vernünftigen vorstellen. Hat sich der Verantwortliche in London krank gemeldet und der Spanier hatte Urlaub?

duda

Zitat von: Bit am 23.01.2024, 11:20Ein Kampfjet am Boden bei einer Ausstellung ist ein Highlight. Ein Kampfjet in der Luft ist zumindest beunruhigend.
Ich weiß nicht, ob ich in einer solchen Situation als Passagier (wirklich) beunruhigt wäre. ;D

cane

Für mich ist es ziemlich belanglos, warum die Kampfflieger in dem Fall aufgestiegen sind.

Mich beschäftigt eher das Belauschen des Wi-Fi im Flughafen Gatwick. Die Technik, die man braucht, um alle Snapchat Nachrichten zu beschnüffeln (und sicher noch ein paar mehr Internetdienste), die stellt sich der Flughafenbetreiber nicht alleine hin und betreibt sie auch nicht alleine. Dafür braucht man eine Man-in-the-Middle Appliance für TLS und eine automatisierte Vorfilterung.

Das ist eine Nebelkerze, um nicht zu verraten, wer wirklich geschnüffelt hat. Ich tippe da eher auf den GCHQ. Vielleicht betreibt der GCHQ seine Schnüffelwanzen im Flughafen Wi-Fi, weil es ein internationaler Umsteigepunkt ist? Ähnlich wie Frankfuhrt?

duda

Zitat von: cane am 23.01.2024, 21:26Mich beschäftigt eher das Belauschen des Wi-Fi im Flughafen Gatwick.
Für mich (und für viele andere sicherlich auch) ist das nicht weniger interessant. Dass die Briten gemeinsam mit den US-Amerikanern und weiteren Protagonisten praktisch überall herumschnüffeln, dürfte nicht neu sein. Das haben damals im Jahr 2013 schon die Enthüllungen von Edward Snowden aufgezeigt. ::)

Junge Oma

Zitat von: duda am 23.01.2024, 21:59
Zitat von: cane am 23.01.2024, 21:26Mich beschäftigt eher das Belauschen des Wi-Fi im Flughafen Gatwick.
Für mich (und für viele andere sicherlich auch) ist das nicht weniger interessant. Dass die Briten gemeinsam mit den US-Amerikanern und weiteren Protagonisten praktisch überall herumschnüffeln, dürfte nicht neu sein. Das haben damals im Jahr 2013 schon die Enthüllungen von Edward Snowden aufgezeigt. ::)

Genau das ist auch für mich die wirklich interessante Geschichte daran.
Ich meine, bedenklich finde ich es schon, wenn auf eine Nachricht in einem Messanger mit Kampfjets rumgemacht wird. Wobei man wohl niemals die echten Gründe für diese Reaktion erfahren dürfte.

Nun ja, mich bestärkt es darin, keine fremden WLANs zu verwenden – trotz, dass ich immer müde belächelt werde.

duda

Zitat von: Junge Oma am 24.01.2024, 22:10Nun ja, mich bestärkt es darin, keine fremden WLANs zu verwenden – trotz, dass ich immer müde belächelt werde.
Daran muss man sich eben gewöhnen.

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