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Sicherheit & Datenschutz => Dienste & Anbieter => Thema gestartet von: Waterdrop am 04.11.2022, 19:51

Titel: DSGVO-konformes Banking nur noch gegen Aufpreis?
Beitrag von: Waterdrop am 04.11.2022, 19:51
Ein Microblog-Gastbeitrag (https://www.kuketz-blog.de/dsgvo-konformes-banking-nur-noch-gegen-aufpreis/) von Andreas Itzchak Rehberg (Izzy) vom  31. Oktober 2022.
Diesem Beitrag kann ich bedauerlicherweise in weiten Teilen zu stimmen.

ZitatEine DSGVO-konforme Nutzung via ChipTAN – sofern überhaupt noch vorgesehen – gibt es dann nur noch gegen Aufpreis, da die dafür benötigte Girocard nicht mehr gratis verfügbar ist.
Wenn das Girokonto insgesamt 10-20 € im Jahr kostet, hätte ich nichts dagegen. Das Problem ist inzwischen in der Tat eher, ob ChipTAN überhaupt noch (langfristig) angeboten wird.

ZitatGanz davon abgesehen, dass es Menschen geben soll, die (bewusst) kein Smartphone besitzen – oder sich z. B. aufgrund fortgeschrittenen Alters damit schlicht überfordert fühlen.
Davon gibt es mehr als manche denken! Zudem gibt es genug Menschen, die ihr Banking schlicht lieber nicht mit dem Smartphone machen möchten oder zu aller mindest nicht die Erzeugung einer TAN.
Kleines Beispiel: Ein Angehöriger von mir ist mit seinem Onlinebanking via ChipTAN bei der Postbank immer bestens zu Recht gekommen. Dann wurde ChipTAN abgeschafft. Nach einigen Monaten vergeblichen Versuchens mit einem Smartphone zu Recht zu kommen und das TAN-Verfahren per App zum Laufen zu kriegen (mit Hilfe von anderen), wurde erfolglos aufgegeben. Nach Anschaffung des nur für die Postbank verwendbaren USB-SealOne-Gerätes war endlich wieder das Onlinebanking möglich. Da mag sich vielleicht nicht jeder rein versetzen können. Aber es gibt genug Menschen, denen das mit Smartphone zu kompliziert ist. Egal, ob aus Altersgründen oder anderen Gründen.

ZitatAuch die Verbraucherschützer beschweren sich bereits darüber – unter anderem, da das PushTAN-Verfahren teils Angriffe ermöglicht (also nicht wie gern behauptet »mindestens genauso sicher« ist wie ChipTAN).
Gut zu wissen! Da gehen auch immer wieder die Meinungen auseinander. Egal, was nun stimmt, mit einem TAN-Generator brauche ich mir niemals Gedanken darüber zu machen.

ZitatNoch einen Schritt weiter geht die Wirtschafts-Redaktion der taz (https://taz.de/Huerden-beim-Online-Banking/!5888584/)
ZitatDer vzbv fordert nun, dass alle Anbieter ein kostenloses und sicheres TAN-Verfahren, das möglichst alle Ver­brau­che­r:in­nen leicht verwenden können, anbieten müssen. Das ist richtig. Aber es muss noch weitergehen: Es braucht einen kostenlosen TAN-Generator, der für alle Banken kompatibel ist. Damit beim Kontowechsel oder in Mehr-Personen-Haushalten nicht wieder mehr Geräte nötig sind – im Sinne von Nut­ze­r:in­nen­freund­lich­keit und Nachhaltigkeit.
Selbst wenn jener 20 Euro kosten würde: »mit allen Banken kompatibel« wäre im Gegensatz zum App-Zwang ein großer Schritt nach vorn.
(Anmerkung: Ich habe das Zitat von der taz erweitert.)
Das spricht mir aus der Seele!!! Ein TAN-Generator, der für alle Banken kompatibel ist!!! Das hilft auch, wenn der Generator nur für eine Person bestimmt ist, die aber Konten bei verschiedenen Banken hat oder einfach mal nur die Bank wechseln will. Kostenlos muss er meiner Meinung nach jedoch nicht unbedingt sein.

ZitatGibt es da kein »Gremium«, das sich dieses Themas einmal annehmen sollte? In wessen Verantwortung liegt dies?
Gute Frage!!! Was könnten wir also tun???