Stimmerkennungsmechanismen am Telefon - Stimme faken oder normal lassen?

Begonnen von Kopinski, 07.01.2023, 21:35

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Kopinski

Es gibt immer wieder Fälle, wo man per Telefon einen Helpdesk oder den Notruf anruft und das Abschalten der Aufnahme des Gespräches ("zur Qualitätssicherung") nicht möglich ist.
In D hat man meist noch die Wahl, ausser beim Notruf. Im Ausland auch gerne mal nicht.
Da könnte man nur auflegen.
Natürlich wähle ich immer "nicht aufzeichnen".
Was aber, wenn das Aufzeichnen obligatorisch ist?
Gerade im Zusammenhang mit Palantir, etwa in Hessen, wo solche biometrischen Daten der Telefonaufzeichnung hinfließen könnten, frage ich mich, ob es sinnvoll ist die Stimme zu verstellen, oder einen Dialekt zu reden, um das System zu verwirren.
Andererseits könnten dadurch verschiedene Stimmproben entstehen, die im Zusammenhang ausgewertet werden könnten. Der Name und die Telefonnummer sind bei den Anrufen in der Regel konstant.

Dass solch eine Auswertung vom gesprochenen Wort existiert sollte als sicher gelten. Mir sind Forschungsarbeiten mit Bezug zu Amazon Alexa bekannt, wo versucht wurde, den Gesundheitszustand anhand der Stimme vorherzusagen oder einzuschätzen.

Wie schätzt Ihr das ein? Nutzt Ihr Maßnahmen zur Stimmverschleierung?
Oder gar elektronische Hilfsmittel?

Bit

tl;dr: normal lassen. Aber ...

Spoiler
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Es gibt immer wieder Fälle, wo man per Telefon einen Helpdesk oder den Notruf anruft und das Abschalten der Aufnahme des Gespräches ("zur Qualitätssicherung") nicht möglich ist.
Das würde mir nur auffallen, wenn darauf hingewiesen würde, daß aufgenommen werden würde.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
In D hat man meist noch die Wahl, ausser beim Notruf. Im Ausland auch gerne mal nicht.
Ich rufe nicht im Ausland an.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Da könnte man nur auflegen.
Das kann man immer. Oder gar nicht erst anrufen.
Seit den 90ern des letzten Jahrhunderts telefoniere ich fast nur noch mit Vertrauten oder mit vertrauten Diensten, selten mal mit dem Gewerbe, aber eigentlich nie mit Helpdesks, die mir nicht vertrauenswürdig erscheinen.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Natürlich wähle ich immer "nicht aufzeichnen".
Ja, das empfiehlt sich schon deswegen, weil die Supporter dann meist kooperativer sind.
Selten gibt es aber auch Dienste, bei denen man die Aufzeichnung wählen sollte, weil der Support so grottenschlecht ist, daß er sich nur benimmt, wenn er weiß, daß er überwacht wird. ALDITalk (oder Medion) ist so einer. Da rufe ich nicht mehr an. Dafür sind sie billig.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Was aber, wenn das Aufzeichnen obligatorisch ist?
Kommt darauf an, ob man es tolerieren will oder nicht.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Gerade im Zusammenhang mit Palantir, etwa in Hessen, wo solche biometrischen Daten der Telefonaufzeichnung hinfließen könnten, frage ich mich, ob es sinnvoll ist die Stimme zu verstellen, oder einen Dialekt zu reden, um das System zu verwirren.
Ich denke, die Technologie ist so weit, daß die Stimme auch verstellt oder mit Dialekt wiedererkannt wird.

Grundsätzlich stört mich das Aufgezeichnetwerden nur im privaten Bereich: ich würde mir sicher auch keine Alexa oder dergleichen hinstellen. Aber in der Öffentlichkeit (also außerhalb meiner vier Wände oder bei elektronischer Kommunikation) gehe ich immer davon aus, optisch und akustisch aufgezeichnet zu werden. Schon alleine, weil es zu mühsam wäre, zu erheben, wann und wo genau es stattfindet. Also: generell.
Folglich verhalte ich mich öffentlich. Immer. So einfach ist das. Meine Sorgen sind aus pragmatischen Gründen begrenzt.
Ich weiß, daß alles, was ich absondere, aufgezeichnet wird. Ich weiß, daß ich es nicht ändern kann.
Also habe ich nur zwei Möglichkeiten: mich der Öffentlichkeit auszusetzen, oder es eben nicht zu tun.
Die Folge ist, daß ich mich wesentlich seltener in die Öffentlichkeit begebe und dann auf eine Weise, die mir ermöglicht, meine Absonderung weitgehend zu kontrollieren. Ansonsten verweigere ich mich.

Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Andererseits könnten dadurch verschiedene Stimmproben entstehen, die im Zusammenhang ausgewertet werden könnten. Der Name und die Telefonnummer sind bei den Anrufen in der Regel konstant.
Das müssen sie nicht sein. Vom Festnetz aus übertrage ich keine Nummer, den realen Namen gebe ich nur an, wenn es sowieso um einen Account geht, in dem er bekannt ist (Strom- und Kabelanbieter z.B.). Alles andere regle ich pseudonym.
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Dass solch eine Auswertung vom gesprochenen Wort existiert sollte als sicher gelten. Mir sind Forschungsarbeiten mit Bezug zu Amazon Alexa bekannt, wo versucht wurde, den Gesundheitszustand anhand der Stimme vorherzusagen oder einzuschätzen.
Ja, das gibt es. Hast Du auch einen Überblick, wie rigoros das in D-Land gemacht wird?
Zitat von: Kopinski am 07.01.2023, 21:35
Wie schätzt Ihr das ein? Nutzt Ihr Maßnahmen zur Stimmverschleierung?
Oder gar elektronische Hilfsmittel?
Ich denke, ungenehmigte Aufzeichnung ist in D-Land strafbar, also dürfte die Wahrscheinlichkeit bei vertrauenswürdigen Diensten oder Unternehmen, daß nicht aufgezeichnet wird, hoch sein. Es ist immer spannend, wen man wie einschätzt.

Ich benutze keine Maßnahmen zur Stimmverschleierung. Ehrlich gesagt, bin ich noch gar nicht auf die Idee gekommen.
Aber ich telefoniere seit 25 Jahren deutlich weniger. Ich muss das nicht haben. Was mir nicht passt, lasse ich eben.