Lesezeichen–Manager (Bookmark-Manager)

Begonnen von Norbert, 02.07.2025, 12:01

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Norbert

Hallo ihr Lieben, der olle Norbert ma wieder  ;)

Ja, wie im Betreff erwähnt, nutzt jemand solche Tools oder gibt er/sie sich mit dem im Browser vorhandenen zufrieden?

Bin tatsächlich am überlegen sowas mehr oder weniger Produktiv zu nutzen, da sich über Jahre bei mir zu viele Lesezeichen angesammelt haben.

Habe zwar alles im Browser via Ordner mehr oder weniger sortiert, allerdings gibt es dann auch noch Ordner-im-Ordner-im-Ordner usw. und der Überblick geht flöten, zumal auch nur der eigens vergebene Titel und evtl. URL einem verraten um welchen Artikel es sich möglicherweise handelt ohne die Webseite direkt zu öffnen.

Auch sind bei mir immer wieder mehrere Tabs offen (+50), die mir wichtig erscheinen um später abzuarbeiten. (beim später bleibt es meistens monatelang)
Da ich den Brave-Browser nutze geht die Performance glücklichweise nicht flöten, nervt aber trotzdem.

Und irgendwann bin ich gezwungen alle geöffneten Tabs als Lesezeichen zu speichern unter einem Ordner mit Datum und das Spiel geht von vorne los.

Bin vielleicht sowas wie nen "Tab- und Lesezeichen-Messie"  :-[

Nun gibt es zahlreiche Möglichkeiten:
- Browser-Addons zur Tab- und Lesezeichenverwaltung *
- Online-Lösungen wie raindrop, Linkwarden, Linkding etc. **
- Selber hosten auf'n Homeserver via Docker ***

*
Zusätzliches Addon = Fingerprint?
Privacy? Security?

**
AdminForge bietet z.b. Linkding an, hab ich mir angeschaut und würde für meine Zwecke wohl ausreichen.
-> Vorteil: Man kann von überall drauf zugreifen (wenn man das möchte)
-> Nachteil: man wäre von einem Anbieter abhängig und aufgrund der dort liegenden Lesezeichen "KÖNNTE" ein Profil erstellt werden -> setzt also (großes) Vertrauen voraus.
Bitte nicht falsch verstehen! Dies soll keine Unterstellung sein!

***
Da ich hier im Heimnetz eh schon nen Server mit Docker am laufen habe wäre das
ebenfalls erwähnenswert.
Hier wäre noch von Vorteil, das man die Webseiten als HTML speichern kann und so offline ansehen kann, was beim Service von AdminForge nicht der Fall wäre, ich nehme an wegen der Haftung zwecks Urheberrecht?

Alllerdings gibt es da ein Wermutstropfen, denn Linkding holt sich ja die Daten aus'm Netz, d.h. ich müsste den Server Internetzugriff gewähren, was mir allerdings ein wenig Bauchschmerzen macht trotz vorgeschalteter Ipfire.

Und noch ein Nachteil, zumindest bei mir: Die Lesezeichen wären nur im Heimnetz nutzbar, da ich nicht von außen via VPN ins Heimnetz komme und ehrlich gesagt auch nicht will.

Danke im voraus für eure Aufmerksamkeit  8)


Bit

#1
Zitat von: Norbert am 02.07.2025, 12:01Ja, wie im Betreff erwähnt, nutzt jemand solche Tools oder gibt er sich mit dem im Browser vorhandenen zufrieden?

Sowohl als auch.

Ich habe vor Jahren mal den Bookmarks Organizer von Sören Hentzschel (damals Mozilla-Repräsentant und) Admin des Camp-Firefox verwendet.
Der werkelt ja nur lokal (abgesehen vom Prüfen der Ziele), insofern habe ich mir über "Privacy? Security?" keine Gedanken gemacht. Außerdem halte ich den Entwickler im Sinne von Firefox für vertrauenswürdig.

Natürlich ist jedes zusätzliche AddOn ein Thema fürs Fingerprinting, aber darüber mache ich mir schon lange keine Gedanken mehr, ich hatte in Spitzenzeiten bis zu ungefähr 150 AddOns im Einsatz plus deaktivierte und verwendete oft mehrere für den selben Zweck um sie zu vergleichen, zudem habe ich eine in der Regel mehrere Monate statische IPv4 ...

Der Bookmarks Organizer (hier mit AMO-Link) ist ein gutes Tool. Aber ich fand es dennoch recht anstrengend, beim Stand von etwa 3.500 Lesezeichen aufzuräumen.

Ich habe im Laufe der Jahre öfter den Browser gewechselt und die Bookmarks jeweils importiert, fast immer, ohne die Browser zu synchronisieren. So ergaben sich aus unterschiedlichen Zuständen und mangels der notwendigen Löschungen irrsinnig viele Doppelungen und mit der Zeit auch dead links.

Ich schob immer weiter auf, es mal so richtig aufzuräumen. Irgendwann habe ich selbst das Tool nicht mehr installiert und das Chaos akzeptiert.

Allerdings habe ich eine Ordnerstruktur, die mir noch einen gewissen Überblick ermöglicht (wenig Ordner in der Tiefe und auf der ersten Ebene eine klare und bewährte Ordnung).
Firefox ging mit den Lesezeichen auch verhältnismäßig flott um.

Dafür aber fraßen zahlreiche Tabs gewaltig Performance. Auch mit Auto Tab Discard wurde es zwar besser, aber es blieb zäh, weil ich doch einige jederzeit aktive Tabs brauchte.

Inzwischen bin ich schon einige Zeit auf Brave "umgestiegen" (will heißen: Firefox ist nicht deinstalliert) und sehe erhebliche Vorteile auch nach dem Import der Bookmarks.

Brave brauchte lange, um sie einzulesen und ich denke, er indiziert sie. Jedenfalls ist er immer beim Öffnen der Lesezeichen-Seitenleiste etwas beschäftigt, dann aber flott.
Für Dich ist vielleicht interessant, die Suchfunktion zu nutzen, statt selbst zu navigieren. Das ist kürzer, wenn man die Kriterien schlau setzt und dann flotter.

Und es lassen sich die Tabs mit dem neuen Browser besser organisieren: +50?
Ich habe insgesamt ca. 350 Tabs in 12 Gruppen in 6 Fenstern.
Wobei hier in fast jeder Gruppe und jedem Fenster ein "Neuer Tab", also die Grundseite enthalten ist.
Außerdem sind nur 10 Seiten in Brave (der diese Funktionalität auch selbst bietet) und 7 in Auto Tab Discard (teils überlappend) dauerhaft aktiv, während alle anderen Tabs nach einiger Zeit (bei ATD 10 Minuten) deaktiviert werden und ggf. neu geladen (geweckt) werden müssen.

Zitat von: Norbert am 02.07.2025, 12:01Und irgendwann bin ich gezwungen alle geöffneten Tabs als Lesezeichen zu speichern unter einem Ordner mit Datum und das Spiel geht von vorne los.
Das habe ich noch nie gemacht. Damit würde ich mir meine Lesezeichensammlung endgültig zumüllen.
Aber ich starte den Standardbrowser in dem zuletzt genutzten Zustand, das führt mich dann auch zum Löschen von nicht mehr benötigten Tabs.

Webseiten als HTML zu speichern ist m.E. nur zu Dokumentationszwecken sinnvoll, allerdings drucke ich sie dann lieber als PDF.
Ansonsten funktionieren sie offline mitunter nicht immer richtig, weil nicht alle Ressourcen mitgespeichert werden können und andererseits kann es zu erheblichen Fehlern kommen, wenn man sie nach längerer Zeit wieder online nimmt, weil sich das Original längst weiter entwickelt hat.

Ansonsten: ich habe den Web-Zugriff auf die Fritz!Box auch von Anfang an nie aktiviert.